Mit zunehmender Tageslänge und im Rheinland recht milden Temperaturen gibt es endlich in der Natur wieder mehr zu hören, mehr Klangfarben begleiten den Tag.
Besonders ausdauernd singen die Rotkehlchen, spät abends und nachts und dann schon wieder in der Dämmerung. Sie sind in fast jedem Garten sehr zutraulich zu beobachten. Ihr Gesang ist sehr zart, fein perlend.
Jetzt im Februar meldet sich auch wieder der Grünfink / Grünling von den hohen Bäumen herab. Er "knatscht "und trällert aber auch recht nett.
An fast jeder Ecke, wo es Bäume gibt hört man das feine Klingeln der Heckenbraunelle. Sie sieht unscheinbar aus, fast wie ein Spatz, aber mit einem zierlichen Insektenfresser-Schnabel. Sie läutet für mich den Vorfrühling ein. Später im Jahr, wenn so viele andere Sänger zu hören sind, geht ihr Gesang manchmal unter.
Amsel, Drossel, Fink und Star sind jetzt auch schon manchmal zu vernehmen. Die Amseln singen an milden Tagen schon, die Stare setzen sich in Positur und singen mit großem Eifer alles Mögliche, was sie so gehört haben.
Singdrosseln kommen ca. Mitte Februar und probieren ihre verschiedenen kurzen Motive : " Dr. Knie, Dr. Knie, hat sieben Töchter, hat sieben Töchter ". (Dazu ein Buchtipp: es gibt herrliche Merkverse für Vogelstimmen, zusammengetragen von Klaus Philipp, "Vogelstimmen an Volksmundversen erkennen").
Nicht nur Gesang ist zu hören, auch das Trommeln der Spechte ,manchmal sucht sich ein cleverer Buntspecht auch eine Aluminiumleiter als Percussion -Instrument aus.
Den Schwarzspecht hört man manchmal mit seinem metallischen Sirren, den Grünspecht hört man "lachen".
Aber noch kann es zwischendrin kalt werden und es gibt Wasservögel zu beobachten, die auf den Kiesgruben, oder Talsperren rasten: Letztes Jahr konnte ich Gänsesäger am Diepental beobachten, neulich waren viele Zwergtaucher auf dem Oerkhaussee.
Schön ist es auch, die Balzflüge der Bussarde, ab Ende Februar zu beobachten, sie machen mit lautem "Hiäh" auf sich aufmerksam.
Einen "stummen Frühling" (Rahel Carson) gilt es unbedingt zu verhindern, das wäre doch der Horror!. Also weiter möglichst für viel Wildkräuter im Garten sorgen und kein Gift verwenden!
Und jeden Tag aufmerksam Vögel horchen, es ist soo spannend, wer wann wieder kommt. Im März geht es weiter und dann möchte ich auch wieder Führungen anbieten. Ihre Lieselotte Rönsch