Hilden / Pflanze des Monats
| Januar 2022 | Februar 2022 | März 2022 | April 2022 | Mai 2022 | Juni 2022 | Juli 2022 | August 2022 | September 2022 | Oktober 2022 | November 2022 | Dezember 2022 |
Die Haselnuss gehört zu der Familie der Birkengewächse und kommt bei uns in krautreichen
Laubwäldern, entlang von Säumen und Hecken und an Bachläufen vor. Der 2 bis 6 m hohe,
vielstämmige Strauch kann bis zu 100 Jahre alt werden. An der Stammbasis bilden sich zahlreiche
Schösslinge, die sich im zweiten Jahr verzweigen, sich später zur Seite neigen und so die breite
Strauchform bilden. Die Rinde ist zunächst glänzend, glatt und grau. Erst im Alter wird sie braun,
längsrissig und löst sich stellenweise in schmalen Streifen ab. Eine Borke wird nicht gebildet. Die
Blätter der Haselnuss sind rundlich bis verkehrt eiförmig, am Grunde etwas herzförmig, am oberen
Ende in eine ± ausgeprägte Spitze ausgezogen, eckig gelappt und doppelt grob gezähnt.
Die Hasel gehört zu den ausgesprochenen Frühblühern. Schon lange vor dem Laubaustrieb fallen
die auffälligen gelblichen Kätzchen ins Auge, die wegen ihres Aussehens auch als
„Lämmerschwänze“ bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um die männlichen Blüten, die
jeweils bis zu ca. 2 Millionen Pollen hervorbringen können.
Die Hasel ist „einhäusig“. Das bedeutet, dass eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche
Blüten hervorbringt. Um die unscheinbaren weiblichen Blüten zu entdecken, muss man genauer
hinsehen. Sie bestehen aus kleinen rote Fädchen, die die sogenannten Narben der Blüten tragen,
erblühen meist vor den männlichen Kätzchen. Seit einigen Jahren kann man beobachten, dass die
Hasel teilweise bereits Ende Dezember blüht. Mit der Haselblüte beginnt wissenschaftlich gesehen
der Vorfrühling. Die Hasel gehört trotz der Windbestäubung zu den wichtigsten Pollenlieferanten
für Honigbienen im Vorfrühling.
Hin und wieder sieht man auch Früchte mit kleinen Löchern am Boden. Hier war der Haselnussbohrer, ein schwarz-braun-weißer Rüsselkäfer am Werk. Gegen Juni bohrt das Weibchen mit dem Rüssel ein Loch in eine junge Haselnuss und legt ein Ei hinein. Die Larve schlüpft in der Nuss und frisst den Nusskern auf. Die befallene Nuss fällt nach ca. 4 Wochen vorzeitig ab und die ausgewachsene Larve bohrt sich durch die Nussschale nach außen. Die Larve kriecht in den Boden, überwintert und verpuppt sich im Frühjahr. Ab Mai erscheinen die Käfer.
Andreas Metzmacher
Verwendete Literatur:
J.-D. Godet 2011: Baumrinden vergleichen und bestimmen, Stuttgart: Ulmer-Verlag
R. Düll u. H. Kutzelnigg 2005: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, Wiebelsheim: Quelle & Meyer-Verlag
http://www.insektenbox.de/kaefer/haseln.htm, aufgerufen am 05.01.2022
Floraweb: https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=1676&
Fotos: Pixabay